Gelassen bleiben
Sonntag ................... Mmmmmm, Kaffee- und Brötchenduft verteilen sich in der gesamten Wohnung. Der Rest der Familie schläft noch und ich genieße diesen ruhigen Start in den Tag. So kann ich noch ganz bei mir sein und mich mit MEINEM Plan für den Tag beschäftigen. Wunderbar! Und so nutze ich die Zeit, um diesen Blogpost zu schreiben, denn das bereitet mir unglaubliche Freude und erdet mich zugleich. All meine Artikel kommen direkt aus dem Herzen, zeigen, was mich gerade beschäftigt und ich schreibe einfach wahnsinnig gern.
Heute ist der letzte Sonntag, bevor morgen im Land Brandenburg die Schule wieder beginnt. Damit startet sozusagen wieder eine neue Etappe in diesem Jahr. Ein Teil-Neubeginn.
In der vergangenen Woche liefen die Vorbereitungen dafür bereits auf Hochtouren. Beim Mappe packen kam dann nach so langer Schulpause auch direkt Freude auf. Gut, bei unserem Teenager verlief das nicht ganz so euphorisch, wie bei unserer Tochter. Sie ist nun auch schon 9 Jahre, kommt in die 4. Klasse, aber freut sich doch schon sehr. Nicht nur auf die Schulfreunde, auch tatsächlich auf das Lernen. Und somit beginnt für uns jetzt wieder ein völlig neuer Alltag.
Durch meinen neuen Job habe ich natürlich viel weniger Zeit zur Verfügung .......... für die ganz alltäglichen Belange und für mich. Bei diesem Gedanken könnte ich jetzt eigentlich sofort in Panik verfallen und in den Stress-Modus gelangen. Aber das muss nicht sein.
Der Schlüssel ist hier Vorbereitung und Planung. Gut, zugegeben, dazu gehört ein bisschen Disziplin. Denn das sollte natürlich nicht auf den letzten Drücker passieren.
Eigentlich muss man sich nur in Ruhe vor Augen führen, welche alltäglichen Regelmäßigkeiten beachtet und anders einstrukturiert werden müssen. Wer das nicht im Kopf durchgehen möchte, weil ja hier auch die Gefahr besteht, dass etwas vergessen wird zu berücksichtigen, schreibt sich am besten eine kleine Liste, möglichst aufgeteilt auf die Wochentage.
Es fängt zum Beispiel schon beim Essen an. Wenn die Kinder nicht in der Schule mitessen und auch Elternteile nicht unbedingt die Möglichkeit haben, sich ein mitgebrachtes Mittagessen warm zu machen .......... was dann? Hier lässt es sich gut einrichten, sich und die Kinder mit den etwas leichteren Speisen tagsüber zu versorgen und die warme Mahlzeit eher auf das gemeinsame Abendessen zu legen. Das muss man nach langen Arbeitstagen, wenn man erschöpft nach Hause kommt, auch nicht mal unbedingt abends erst zubereiten, sondern man könnte am Wochenende bereits größere Portionen kochen und für diese Abende einfrieren bzw. im Kühlschrank aufbewahren. Wenn das einmal gar nicht geht, dann findet man aber in Büchern und auch auf sämtlichen digitalen Plattformen genügend "schnelle" Rezepte, die trotzdem sehr lecker und gesund sind.
Und wenn man die Vorbereitungen für dieses Abendessen auch noch gemeinsam mit der ganzen Familie angeht, dann hat man gleichzeitig "Quality-Time", in der jeder die Möglichkeit hat, von seinem Tag zu berichten und man sich austauschen kann.
Ganz wichtig ist bei der Planung und Vorbereitung aber auch, dass jeder trotzdem die Möglichkeit bekommt, seine ganz persönlichen Freiräume auszuleben - Kinder und Erwachsene. Wenigstens einmal in der Woche.
Das kann ein Hobby sein, Zeit mit Freunden usw. .......... Ganz oft meinen wir, wir haben keine Zeit dafür, aber in Wahrheit nehmen wir uns diese Zeit nicht. Wenn wir einmal ganz bewusst beobachten, wie oft wir Zeit mit sinnlosen Dingen "vertüdeln", wie surfen auf den unendlich vielen Plattformen der Social Media, auch bei Recherchen im Internet kann man sich durch Verlinkungen regelrecht verlaufen und damit kostbare Zeit verlieren und auch das vermeintliche Fernsehen zur Entspannung ist ein ganz großer Trugschluss und Zeitfresser. Es ist inzwischen mehrfach nachgewiesen, dass wir gerade bei Tätigkeiten, die uns ausfüllen oder Kontakten mit uns wichtigen Menschen deutlich mehr abschalten und sogar richtig viel positive Energie für uns selbst ziehen können.
Ich persönlich kann nach einem sehr ausgefüllten Tag am besten abschalten, wenn ich mich einfach nur so oder mit einem guten Buch oder Hörbuch auf die Terrasse setze. 20-30 Minuten reichen schon vollkommen aus. Einfach mal in den Himmel schauen, Wolken, Flugzeuge und Vögel beobachten. Das schenkt so viel Kraft und Energie! Außer wenn es regnet, spielt das Wetter für mich hier nicht die übergeordnete Rolle. Ist die Sonne zu warm, gibt es einen Schattenplatz und an den kühlen Tagen in Frühjahr und Herbst kann man sich warm einkuscheln und ein heißes Getränk mit nach draußen nehmen. Ja und wer jetzt nicht so ein Draußen-Fan ist wie ich, kann sich durchaus versuchen, irgendwo in der Wohnung einen kleinen "Auszeit-Platz" zu schaffen. Ein kleines Eckchen, in dem man für einige Minuten einmal für sich sein kann. Ganz oft erdet auch schon der sogenannte kurze Spaziergang um den Block.
Ein Treffen mit Freunden muss auch keine Ewigkeiten dauern. Das ist ja gerade schwierig, wenn man Familie hat. Eine gemeinsame Tasse Kaffee zum Beispiel und ein kurzer Austausch, wie es dem jeweils anderen geht, vielleicht Pläne schmieden für eine gemeinsame Unternehmung ................. das ist schon wie ein kleiner Kurzurlaub. Dabei haben gerade Eltern aber oft ein echt schlechtes Gewissen. Auch bei mir war das sehr lange Zeit so. Ich habe über viele Jahre Hobbys und sogar Freundschaften aufgegeben. Auch Eltern haben neben der Verantwortung für die Kindern ein Recht auf ein eigenes Leben. Niemand muss ein schlechtes Gewissen haben, auch wenn die tägliche Zeit für und mit den Kindern meist knapp ist. Das Wichtigste ist doch, dass diese Zeit von richtig guter Qualität sein sollte. Und hier schließt sich der Kreis wieder. Nur wenn Ihr selbst ausgeglichen seid, indem Ihr selbst genug Kraft schöpft aus "Ich-Zeit", könnt Ihr Euch auch zu 100% auf Eure Kinder einlassen. Auch wenn es nach einem Arbeits-/Schultag nur 30 Minuten am Abend sind. Hauptsache Ihr seid mental ganz bei Ihnen und denkt nicht nebenbei schon: "oje, ich muss noch das Essen für morgen vorbereiten und Sachen zurecht legen" usw. Gerade Kinder haben dafür ganz feine Antennen. Sie merken super schnell, ob Ihr ganz präsent in der Situation seid. Und wenn das der Fall ist, dann nervt auch nichts, sondern es ist eine ganz wunderbare, Kraft schenkende gemeinsame Zeit.
Wie schon gesagt, auch bei uns ist ab morgen ein völlig neuer Alltag am Start. Wir sind gut vorbereitet und deshalb kann ich gelassen bleiben.
Ich wünsche mir sehr, dass ich Euch mit meinen Schilderungen ein wenig den Druck und Stress und auch das allgegenwärtige schlechte Gewissen den Kindern gegenüber nehmen konnte. Allen Eltern unter Euch wünsche ich einen entspannten Schulstart!
In diesem Sinne, habt einen wundervollen Sonntag und
be happy!
Eure Britta.
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